RWE will nicht für "Rekultivierung" bezahlen

[13.9.2024]

Es ist abenteuerlich genug. RWE als Braunkohlenbergbaubetreiber hat jahrelang (und immer noch) große Gewinne durch die Gewinnung des Rohstoffs gemacht. Dabei stand eine spätere Rekultivierung immer als Verpflichtung im Raum. Solange weiter abgebaut wird, steht genug Abraum zur Verfügung, mit dem man die Löcher auf der anderen Seite wieder zuschütten kann. Da ist der natürliche Aufbau des Untergrundes zwar gestört, aber immerhin sind dort wieder Siedlungen und landwirtschaftliche Nutzung möglich.

Am Ende des Tagebaus fehlt aber natürlich die Masse der herausgeholten Kohle und die Sophienhöhe, die zu Beginn des Abbaus angehäuft wurde, will man aus Gründen des Umweltschutzes nicht nutzen, da dort neue Biotope entstanden sind.

Nebenbestimmungen - gültig oder nicht??

[6.9.2024]

Im Zusammenhang mit der Einleitung von Grubenwasser in die Ruhr argumentiert die Bergbehörde widersprüchlich bezüglich der Wirksamkeit von Nebenbestimmungen.

Hintergrund ist die Frage, ob RAG in den jahren 2018 und 2019 in Niedrigwasserphasen der Ruhr illegal Grubenwasser eingeleitet. Nach Stellungnahme der Bergbehörde(!) hat die Staatsanwaltschaft Essen unsere Anzeige zwar niedergelegt, das Problem ist damit aber aus unserer Sicht nicht erledigt.

GW-Einleitung in die Ruhr - RAG missachtete Anordnungen der Bergbehörde - folgenlos?

[4.9.2024]

Wir haben in vielen Beiträgen auf den kreativen Umgang zwischen RAG und Bergbehörde hingewiesen. Jetzt ist nach der Akteneinsicht bei der Bergbehörde noch ein weiteres, skandalöses Detail offensichtlich geworden.

Wie bekannt bestand seit 1974 bei der Einleitung am Standort Heinrich, Essen, in die Ruhr eine Einschränkung der Einleitgenehmigung. Um den Salzgehalt der Ruhr nicht zu stark ansteigen zu lassen, waren die Genehmigung stets mit der Auflage verbunden, die Einleitung zu unterbinden, falls die Ruhr zu wenig Wasser hat. (20m³/sec an der Messstelle Hattingen).

Dazu muss man wissen, dass ein Stopp der Einleitung mit hohem technischen Aufwand verbunden ist und auch nicht zu lange andauern darf, da sonst das Grubenwasser zu hoch ansteigen würde. (Der "Retentionsraum" ist ziemlich gering; die Bergbehörde behauptet zur Zeit, er würde für einen Monat reichen, was kaum einer so genau weiß)

PCB - Lippe in Gefahr

[2.9.2024]

In einem schönen Beitrag hat ein Medienmagazin der Universität Dortmund die Gefahr von PCB, das aus dem Grubenwasser stammt, dargelegt. Für RAG alles kein Problem! Es wird auch immer noch behauptet, dass sich der PCB-Austrag mit steigendem Grubenwasser verringern wird. Das funktioniert aber nur, wenn das in Zukunft geföderte Grubenwasser nur Wasser aus geringen Tiefen ist. Im nördlichen Ruhrgebiet, z.B. am Standort Haus Aden, stammt ein Großteil des Grubenwassers aber aus tieferem Untergrund - und da werden auch weiterhin PCB's ausgespült werden.

Um die Reinigung von PCB kümmert sich derweil keiner mehr - die Absorption von Eisen hat dies zwar als Nebeneffekt, aber das vollmundig versprochene Forschungsprojekt der TH Agricola in Bochum bezieht sich nur auf die besseren Analysemethoden, nicht auf die suggerierte Reinigungsmöglichkeiten.

Hier geht es zu dem Beitrag!

Grubenwasserkonzept 2024

[17.6.2024]

Die RAG hat jetzt ihr Grubenwasserkonzept aktualisiert.

Änderungen betreffen die Einleitung Walsum (neu: mit Concordia) sowie die Einleitung bei Heinrich an der Ruhr. Hier ist jetzt kein Anstieg des Grubenwassers mehr geplant, weil bei diesem wohl zuviel Wasser ins mittlere Ruhrgebiet abfließen würde und dort aufwändiger gefördert werden müsste.

Eine Konkretisierung gibt es dann zu Bergkamen. Hierzu Genaueres in unserem anderen Artikel. Interessant ist, dass hier für den Sicherungsstandort Zollverein genau so eine überirdische Leitung angedacht ist, wie wir sie für Bergkamen fordern. Es geht eben doch, wenn man nur will!

Das Grubenwasserkonzept wird dem Unterauschuss Bergbausicherheit in seiner Septembersitzung präsentiert und dort sicher auch diskutiert.

Den Text dazu gibt es hier.