[8.1.2025]
Jetzt ist auch die überregionale Öffentlichkeit auf die Probleme des Salzbergbaus am Niederrhein aufmerksam geworden. In einem Beitrag des ZDF werden die Gefahren für die Umwelt und die Menschen dargestellt - leider ziemlich knapp.
[8.1.2025]
Jetzt ist auch die überregionale Öffentlichkeit auf die Probleme des Salzbergbaus am Niederrhein aufmerksam geworden. In einem Beitrag des ZDF werden die Gefahren für die Umwelt und die Menschen dargestellt - leider ziemlich knapp.
[13.12.2024]
In der heutigen Sitzung des Unterauschusses Bergbausicherheit haben wir nochmals auf die illegale Einleitung von Grubenwasser in die Ruhr hingewiesen. Auf die Frage der Vorsitzenden des Ausschusses, Frau Antje Grothus, an den Leiter der Abteilung 6 (Bergbehörde), ob er sich dazu äußern möchte, kam nur, nein, er möchte dazu nichts sagen.
Das ist dann eine mehr als stillschweigende Bestätigung unserer Ansicht. Man erinnere sich, dass die Bergbehörde u.a. gegenüber der Staatsanwaltschaft behauptet hat, es sei alles richtig gewesen. Leider hatten wir damals noch nicht die Unterlagen, die eindeutig das Gegenteil zeigen.
Aber nicht nur die Bergbehörde in Form von Herrn Welz wollte unsere Aussage im Ausschuss nicht kommentieren - leider kam auch von den Mitgliedern des Ausschusses keinerlei Nachfragen.
[27.9.2024]
Wie der Westfälische Anzeiger gestern berichete, will die Stadt Hamm dem geplanten Anstieg des Grubenwassers von -600m auf -380m nicht zustimmen. Die Vorlage der Verwaltung für den Rat beinhaltet grundsätzliche Bedenken wie
Realistisch wird aber wohl eingeschätzt, dass die Bergbehörde in guter Tradition die Bedenken der Stadt allenfalls in Nebenbestimmungen "abfedern" wird und dem Anstieg grundsätzlich zustimmen wird.
Aber: Wie wir an anderer Stelle schon dargestellt haben, bedeutet ein Grubenwasserniveau von -600m ziemlich sicher die ewige Einleitung von Grubenwasser in die Lippe, was natürlich auch keiner wollen kann.
[20. 9. 2024]
Im Unterauschuss Bergbausicherheit hat RAG erstmals zugestanden, dass u.U. auch für sie noch eine Alternative zur Einleitung in die Lippe besteht. Bekanntlich soll das Wasser bis -380 m ansteigen, um von dort auf alle Ewigkeit in die Lippe eingeleitet zu werden. Über 10 Millionen Kubikmeter Wasser mit hoher Salzfracht und diversen Umweltgiften (u.a. PCB) soll ewig die Lippe belasten, die sich seit 2019 gerade ohne GW-Einleitung von den jahrzehntelangen Belastungen erholt.
Der Vertreter der RAG deutete nun an, dass es kurz oberhalb der geplanten Tiefe von -380 m bei etwa -369 m eine Überleitung über die Provinz Carolinenglück in das mittlere Ruhrreviert bis hin nach Lohberg (und dort in den Rhein) gibt, die ggfs. doch zur Entsorgung des Grubenwassers auf andere Art genutzt werden kann. Das wisse man aber noch nicht so genau.
Da bleibt die Frage, wie man weiteres Wissen erreichen will. Nachschauen kann da keiner mehr, ausprobieren geht natürlich, wenn als Alternative die Pumpanlagen vorhanden sind und beim Versagen der Wegigkeiten sofort anspringen können. (Vergleichbares ist an anderen Stellen im Revier durchaus vorgesehen.)
Bei dieser Ewigkeitsaufgabe muss alles unternommen werden, um die Umwelt (hier: die Lippe) möglichst zu schonen!
[25. 9. 2024] Ergänzung:
Der Westfälische Anzeiger hat nun auch darüber berichtet.
Spannend bleibt es in jedem Fall: RAG will jetzt erst einmal mit Hinweis auf ein Landesgutachten (G.E.O.S.) den Anstieg auf -380 m beantragen. Dem so gerne zitierten Gutachten ist aber diese Zahl nicht zu entnehmen. Hier findet sich nur der Anstieg auf -300 m als mögliches Optimum. Wenn die RAG davon spricht, dass sie mit dem Grubenwasser aus -380 m die Lippe weniger belastet als früher, ist das richtig. Aber im Moment wird die Lippe überhaupt nicht mit Grubenwasser belastet und dabei soll es auch bleiben.
[20. 9. 2024]
Im Unterausschuss Bergbausicherheit hat die RAG den Verzicht auf den Anstieg des Grubenwassers an der Einleitstelle Heinrich in die Ruhr erläutert. Herr Grigo (RAG) konstatierte große Schwierigkeiten bei der Umstellung der Grubenwasserhaltung. Zur Zeit wird das Grubenwasser in einem sog. "Blindschacht" um wenige Meter (<10m?) angesaugt, um dann mit Druckpumpen von untertage an die Oberfläche gepumpt zu werden. Diese Pumpanlage in etwa 480m Tiefe soll nun bis auf Weiteres erhalten bleiben. Hintergrund ist, dass beim möglichen Umbau in eine "Brunnenwasserhaltung" mit von oben eingehängten Tauchpumpen die Pumpanlage untertage nach dem Abschalten innerhalb kürzester unter Wasser steht und dann nicht mehr als Schrott an die Tagesoberfläche geholt werden kann. Die Tauchpumpen können aber auch nicht - vorübergehend - so tief gehängt werden, dass sie den Schrott während des Abbaus trocken halten können.
Es gibt auch Informationen über einen weiteren Grund, das Grubenwasser so tief zu halten. Beim Anstieg droht ein Übertritt des Wassers in die nördlich gelegene Provinz Zollverein und von dort nach Lohberg, wo es dann zusätzlich noch gepumpt werden müsste. Womöglich reichen die vorgesehehenen Pumpen dort nicht aus und können auch nicht erweitert werden. (Genauere Informationen hierzu erhält man zur Zeit nicht von der RAG!) Dazu heißt es im "Grubenwasserkonzept" von 2014 schon:
"Da es untertägige Verbindugnen zu einigen Wasserhaltungen an der Emscher gibt, hätte ein Einstellen des Betriebs der Wasserhaltungen an der Ruhr uner anderem zur Folge, dass Grubenwasser dann durch die Wasserhaltungen an der Emscher ausgrößeren Tiefen gepumpt werden muss. Das Konzept der RAG sieht deshalb den dauerhaften Betrieb dieser Wasserhalfungen an der Ruhr vor. Ein Umbau zu Brunnenwasserhaltungen ist vorgesehen." (Konzept zur langfristigen Optimierung der Grubenwasserhaltung der RAG Aktiengesellschaft für Nordrhein Westfalen, Herne im August 2014, S. 17f)
Fazit: RAG behauptet immer, alles im Griff zu haben und genau zu wissen - nach dem "plötzlichen" Übertritt des Grubenwassers von Concordia nach Walsum ist es der zweite große Irrtum!