Heinrich - kein Umbau zur Brunnenwasserhaltung!

[20. 9. 2024]

Druckwasserhaltung untertage

RAG deutet große technische Schwierigkeiten an der Ruhr an.

Im Unterausschuss Bergbausicherheit hat die RAG den Verzicht auf den Anstieg des Grubenwassers an der Einleitstelle Heinrich in die Ruhr erläutert. Herr Grigo (RAG) konstatierte große Schwierigkeiten bei der Umstellung der Grubenwasserhaltung. Zur Zeit wird das Grubenwasser in einem sog. "Blindschacht" um wenige Meter (<10m?) angesaugt, um dann mit Druckpumpen von untertage an die Oberfläche gepumpt zu werden. Diese Pumpanlage in etwa 480m Tiefe soll nun bis auf Weiteres erhalten bleiben. Hintergrund ist, dass beim möglichen Umbau in eine "Brunnenwasserhaltung" mit von oben eingehängten Tauchpumpen die Pumpanlage untertage nach dem Abschalten innerhalb kürzester  unter Wasser steht und dann nicht mehr als Schrott an die Tagesoberfläche geholt werden kann. Die Tauchpumpen können aber auch nicht - vorübergehend - so tief gehängt werden, dass sie den Schrott während des Abbaus trocken halten können.

Es gibt auch Informationen über einen weiteren Grund, das Grubenwasser so tief zu halten. Beim Anstieg droht ein Übertritt des Wassers in die nördlich gelegene Provinz Zollverein und von dort nach Lohberg, wo es dann zusätzlich noch gepumpt werden müsste. Womöglich reichen die vorgesehehenen Pumpen dort nicht aus und können auch nicht erweitert werden. (Genauere Informationen hierzu erhält man zur Zeit nicht von der RAG!) Dazu heißt es im "Grubenwasserkonzept" von 2014 schon:

"Da es untertägige Verbindugnen zu einigen Wasserhaltungen an der Emscher gibt, hätte ein Einstellen des Betriebs der Wasserhaltungen an der Ruhr uner anderem zur Folge, dass Grubenwasser dann durch die Wasserhaltungen an der Emscher ausgrößeren Tiefen gepumpt werden muss. Das Konzept der RAG sieht deshalb den dauerhaften Betrieb dieser Wasserhalfungen an der Ruhr vor. Ein Umbau zu Brunnenwasserhaltungen ist vorgesehen." (Konzept zur langfristigen Optimierung der Grubenwasserhaltung der RAG Aktiengesellschaft für Nordrhein Westfalen, Herne im August 2014, S. 17f)

Fazit: RAG behauptet immer, alles im Griff zu haben und genau zu wissen - nach dem "plötzlichen" Übertritt des Grubenwassers von Concordia nach Walsum ist es der zweite große Irrtum!

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